Sportwetten

Berechnung von Gewinnquoten

Gewinnquoten und Buchmacher MargenGewinnquoten sind nicht nur relevant um den zu erwartenden Gewinn abschätzen zu können – viel wichtiger ist die Betrachtung der Gewinnquoten schon vor der Platzierung der Wette, da sie Auskunft über die Eintrittswahrscheinlichkeit geben. Um langfristig profitabel wetten zu können ist es notwendig, Falschbewertungen am Markt zu erkennen und auszunutzen. Zu Beginn jeder Wettentscheidung sollte somit die Berechnung des Erwartungswertes stehen.

Im Endeffekt sind es dieselben Schritte, die auch der Buchmacher durchführen muss um die initialen Gewinnquoten zu erstellen. Unter Berücksichtigung statistischer Daten (Tabellensituation, Head 2 Head usw.) und weicheren Faktoren wie der aktuellen Form oder beispielsweise bei Fußball-Wetten der Kadersituation hinsichtlich gesperrter oder verletzter Spieler gelangt man schließlich zu den Eintrittswahrscheinlichkeiten.

Beziehung zwischen Eintrittswahrscheinlichkeit und Gewinnquote

Auch wenn das vielen Spielern wohl nicht bewusst ist, handelt es sich bei den Gewinnquoten um nichts anderes als den Reziprokwert der Eintrittswahrscheinlichkeiten.

Für das Spiel von Schalke gegen Hannover werden am Markt folgende Quoten angeboten:

  • Heimsieg Schalke: 1,8
  • Unentschieden: 4,1
  • Auswärtssieg Hannover: 5,5

Die Wahrscheinlichkeiten dazu berechnen sich, indem man einfach 1/Quote rechnet, somit in diesem Fall 55,5% Heimsieg, 24,4% Unentschieden und 18,2% für den Auswärtssieg.

Buchmacher Marge

Der aufmerksame Leser erkennt, dass sich die Werte nicht auf 100 addieren lassen, sondern die Summe der Wahrscheinlichkeiten in diesem Fall lediglich 98,2 Prozent ergibt. Dies ist wiederum in der Buchmacher-Marge (siehe Gewinnspanne) begründet. In einem vollkommenen Markt ist die Buchmacher-Marge jener Prozentsatz aller eingehenden Wetten, die der Wettanbieter als Überschuss erwirtschaftet.

Vereinfacht lässt sich das anhand eines Tennisspieles darstellen, bei dem es nur zwei mögliche Ergebnisse geben kann – entweder Spieler A oder Spieler B gewinnt das Spiel. Nehmen wir nun weiter an, dass die Eintrittswahrscheinlichkeiten für einen Sieg der beiden Spieler gleich hoch ist (beide Spieler werden also vor diesem Aufeinandertreffen gleich stark eingeschätzt).

  • Gewinnwahrscheinlichkeit Spieler A: 50 Prozent
  • Gewinnwahrscheinlichkeit Spieler B: 50 Prozent

Unter Vernachlässigung der Buchmacher-Marge müssten nun beide Spieler eine Gewinnquote von 1/0,5 = 2 aufweisen. In den meisten Fällen behalten Buchmacher aber Margen von ca.10 - 20 Prozent ein, somit würden die Quoten wie folgt aussehen:

  • Gewinnquote Spieler A: 1,85
  • Gewinnquote Spieler B: 1,85

Wenn es der Wettanbieter nun bewerkstelligen kann, Wetteinsätze in derselben Höhe anzunehmen, so wird er, egal wie das Spiel endet, stets die 15 Punkte Marge als Überschuss erwirtschaften. Angenommen der Buchmacher nimmt Wetten von je 10.000 Euro auf Spieler A und Spieler B an, so erwirtschaftet er in jedem Fall €2.500,-

  • Angenommene Wetteinsätze: €20.000,-
  • Auszahlungsbetrag: €10.000,- * 1,85 = 18.500,-
  • Überschuss: €1.500,-

Aus Sicht des Spielers verhält es sich demzufolge genau gegenläufig: setzt man jeweils denselben Betrag auf beide Spieler, so verliert der Spieler 7,5 Prozent des getätigten Gesamteinsatzes.

Tipp